Als der Morgennebel über dem Phönixberg noch nicht verzogen war, füllten die Teebauern ihre Bambuskörbe bereits mit taufrischen Knospen. Dieses Teeanbaugebiet im südlichen Lingnan bringt den Dancong-Tee hervor, dessen tausendjährige, unveränderte Duftnote die Legende des östlichen Teeblatts weiterschreibt.
Die uralten Teebäume auf dem Phönix-Berg winden ihre knorrigen Äste empor, und die verwitterten Muster auf ihren Stämmen bergen eine jahrtausendealte Tee-Epik. Die Geschichte des Dancong-Tees beginnt mit einer Schale Tee, die in der späten Südlichen Song-Dynastie einst Leben rettete. Der Legende nach führte Wen Tianxiang seine Truppen durch das Phönixgebirge, als die einheimischen She-Bergbewohner wilden Tee servierten, um Erschöpfung zu lindern. Der Song-Kaiser Zhao Bing probierte den Tee und war begeistert, weshalb er ihn mit dem kaiserlichen Namen „Song-Tee“ adelte. Auch wenn diese Erzählung nicht historisch belegt ist, überdauert sie in den mündlichen Überlieferungen der Bewohner des Phönix-Berges. Der heute noch existierende „König der alten Song-Teebäume“ ist über 600 Jahre alt und steht als lebendiges Zeugnis dieser Geschichte.
